Diakonie: Bundesregierung muss Familiennachzug zügig umsetzen

Diakonie: Bundesregierung muss Familiennachzug zügig umsetzen

Berlin (epd). Die Diakonie Deutschland hat an die Bundesregierung appelliert, den im Koalitionsvertrag vereinbarten Familiennachzug zügig umzusetzen. „Es ist unverantwortlich, dass Tausende Flüchtlingsfamilien in Deutschland aufgrund von bürokratischen Hürden und gesetzlichen Auflagen immer noch getrennt voneinander leben“, erklärte Diakonie-Vorständin Maria Loheide am Freitag in Berlin anlässlich des Internationalen Tags der Familie am 15. Mai. „Nicht nur am Tag der Familie gilt das Grundrecht: Familien gehören zusammen“, unterstrich Loheide.

Die Bundesregierung müsse ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag zügig umsetzen und dafür sorgen, dass Menschen, die hier leben, ihre nahen Angehörigen unbürokratisch nachholen können, erklärte die Diakonie-Vorständin. Der evangelische Wohlfahrtsverband kritisiert, dass nach Deutschland geflüchtete Menschen vor hohen bürokratischen Hürden stehen, wenn sie im Ausland lebende Familienangehörige nachholen wollen. Oft blieben deswegen Familien über Jahre getrennt oder fänden gar nicht mehr zueinander.

Die Diakonie erinnerte daran, dass die Ampelkoalition vor einem halben Jahr verabredet hatte, zumindest teilweise Abhilfe zu schaffen: Alle Schutzberechtigten, unabhängig davon, ob sie nach der Genfer Konvention oder nach europäischem Recht Schutz bekommen haben, sollten ihre Angehörigen der unmittelbaren Kernfamilie nachholen können. Zur Kernfamilie gehören Ehe- oder Lebenspartner sowie minderjährige, ledige Kinder. Die Diakonie unterstützt Flüchtlingsfamilien bei der Zusammenführung mit ihrem Spendenfonds.