Berlin (epd). Die nach Berlin geflüchtete russische Polit-Aktivistin Marija Aljochina plant eine Reihe von Konzerten mit drei weiteren Mitgliedern der Punkband Pussy Riot. Nach einem Auftritt im Berliner Funkhaus gehe die Gruppe auf Tournee, sagte die Sprecherin des Konzertveranstalters Xjazz, Yonca Lina Copuroglo, am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ein fester Standort für die Band sei nicht geplant. Die Bandmitglieder hielten sich derzeit in verschiedenen Ländern auf.
„Ich glaube, Putin kann uns nur lehren zu hassen: ihn und seine Taten. In Russland und jetzt in der Ukraine. Das sind Verbrechen“, sagte Aljochina dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Deshalb müsse man gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin ankämpfen und Opfern wie den ukrainischen Flüchtlingen helfen. Sie selbst habe aus Russland fliehen müssen, denn dort hätten ihr unmittelbar weitere drei Wochen Straflager gedroht.
Aljochina hatte im Februar 2012 gemeinsam mit anderen Musikerinnen in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale vor dem Altar ihr „Punkgebet - Jungfrau Maria, treib Putin hinaus“ zelebriert. Die feministischen Aktivistinnen trugen dabei den für die Gruppe typischen Dress mit bunten Sturmhauben über den Gesichtern. Aljochina und ihre Kollegin Nadja Tolokonnikowa wurden wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Seit Beginn vergangenen Jahres verbrachte Aljochina laut Konzertveranstalter rund zwölf Monate im Gefängnis und unter Hausarrest.