Berlin (epd). Der Wissenschaftsverlag De Gruyter überlässt der Berliner Staatsbibliothek sein Geschäftsarchiv. De-Gruyter-Geschäftsführer Carsten Buhr und der Generaldirektor der Staatsbibliothek zu Berlin, Achim Bonte, unterzeichneten am Donnerstag einen Schenkungsvertrag, wie die Staatsbibliothek mitteilte. Damit gehen Zehntausende Dokumente aus den Jahren zwischen 1749 und 1945 in das von der Bibliothek betreute öffentliche Eigentum über.
Darunter seien Autorenkorrespondenzen, Manuskripte, Gutachten, Verträge, Rechnungs- und Lohnbücher, Annoncen, Herstellungspläne, Kataloge und andere Archivalien aus mehreren Jahrhunderten. „Wir freuen uns sehr, dass unser Verlagsarchiv mit dieser Schenkung nun dauerhaft eine neue Heimat findet und hoffen, dass Forschende die Dokumente rege nutzen“, sagte De-Gruyter-Geschäftsführer Buhr.
Das Archiv befindet sich demnach bereits seit 1998 als sogenanntes Depositum (lateinisch: „Hinterlegtes“) in der Staatsbibliothek. 2005 und 2009 sei es um weitere umfangreiche Materialien ergänzt worden, hieß es. Mit Unterstützung der Walter de Gruyter-Stiftung seien bereits erste Erschließungsarbeiten durchgeführt worden.
Die Wurzeln des 1918 gegründeten Verlag De Gruyter gehen auf die 1749 eröffnete Buchhandlung der Königlichen Realschule in Berlin zurück, die sich mit Autoren wie Heinrich von Kleist, E.T.A. Hoffmann oder Ludwig Tieck unter Verleger Georg Reimer zu einem führenden Verlag der deutschen Romantik entwickelte. Neben Berlin unterhält De Gruyter heute Niederlassungen in Boston, Peking, Basel, Warschau, München und Wien.