Berlin (epd). Die Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Claudia Moll (SPD), hat Lohnersatzleistungen ähnlich dem Elterngeld für pflegende Angehörige gefordert. „Wer bereit ist, seine Eltern zu pflegen, darf nicht zum Hartz-IV-Empfänger werden“, sagte sie dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Donnerstag). Pflegearbeit sei mit finanziellen Einbußen im Erwerbsalter verbunden, was sich viele nicht leisten könnten. Eine echte Lohnersatzleistung sorge für Ausgleich.
Sie fügte hinzu, mit einer Entgeltersatzleistung würden sich sicher auch mehr Männer angesprochen fühlen, ihre Eltern zu pflegen. Moll forderte zudem, die weiter steigenden Eigenanteile in Pflegeheimen zu begrenzen.
Außerdem solle wegen der hohen Inflation das sogenannte Taschengeld für Pflegeheimbewohner, die wegen der hohen Kosten auf Hilfe vom Sozialamt angewiesen sind, erhöht werden. „Von den aktuell 121 Euro im Monat müssen nicht nur persönliche Dinge bestritten werden, sondern auch all das, was die Kranken- oder Pflegekasse nicht bezahlt, zum Beispiel verschreibungsfreie Medikamente oder Fußpflege“, sagte sie.