Berlin (epd). Das Deutsche Kinderhilfswerk hält den geplanten Sofortzuschlag für arme Kinder für zu gering. „Dieser Sofortzuschlag geht an den sozialen Realitäten komplett vorbei und hält nicht, was er verspricht“, erklärte der Präsident des Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, am Donnerstag in Berlin. Die Bundesregierung hatte angekündigt, dass von Armut betroffene Kinder vom 1. Juli an 20 Euro mehr pro Monat an staatlicher Unterstützung bekommen sollen. Der Bundestag muss darüber noch beraten.
Damit werde nicht einmal ein Inflationsausgleich geschafft, geschweige denn ein wirkungsvoller Schritt zur Beseitigung der Kinderarmut in Deutschland unternommen, erklärte der Kinderhilfswerk-Präsident. „Auf dieses Jahr gerechnet bringt der Sofortzuschlag armen Kindern nur 33 Cent am Tag mehr. Das ist einfach armselig“, sagte Krüger.
Das Kinderhilfswerk fordert von der Bundesregierung ein Gesamtkonzept zur Bekämpfung der Kinderarmut. „Eine solche Gesamtstrategie muss neben monetären Leistungen auch ein starkes Augenmerk auf infrastrukturelle Bedingungen zur Unterstützung von Familien und ihren Kindern legen“, erklärte Krüger.