Frankfurt a.M. (epd). In zwei Rettungsaktionen hat die „Ocean Viking“ weitere 131 Flüchtlinge an Bord genommen. 72 Männer, Frauen und Kinder seien in der Nacht in Seenot in einem Schlauchboot vor der libyschen Küste entdeckt worden, ohne Rettungswesten und bei drei Meter hohen Wellen, erklärte SOS Méditerranée, die Betreiberorganisation der „Ocean Viking“, am Mittwoch auf Twitter. Weitere 59 Flüchtlinge seien am Morgen von einem anderen Schlauchboot gerettet worden. Damit seien inzwischen 295 Gerettete an Bord, darunter 132 unbegleitete Minderjährige.
Im Mittelmeer waren am Mittwoch außerdem die Rettungsschiffe „Sea-Watch 4“, „Sea-Eye 4“ und „Geo Barents“ im Einsatz. Die Mannschaft der „Geo Barents“ hatte am Wochenende 101 Menschen an Bord geholt, die nordwestlich der libyschen Küste in einem Boot in Seenot getrieben waren.
Die Mittelmeer-Route gilt als extrem gefährlicher Fluchtweg. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn dieses Jahres schon mehr als 600 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.