Ex-Ministerin Lehr gestorben: "Wegbereiterin moderner Altenpolitik"

Ex-Ministerin Lehr gestorben: "Wegbereiterin moderner Altenpolitik"
Ursula Lehr war Wissenschaftlerin und Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit im Kabinett von Helmut Kohl (CDU). Sie galt als Wegbereiterin einer modernen Altenpolitik. Nun ist sie im Alter von 91 Jahren gestorben.

Bonn, Berlin (epd). Die ehemalige Bundesfamilien- und gesundheitsministerin Ursula Lehr (CDU) ist am Montag im Alter von 91 Jahren gestorben. Sie habe mit ihrem Einsatz „für ein aktives, engagiertes und möglichst gesundes Älterwerden“ die Einstellung zu älteren Menschen in Deutschland geprägt, erklärte die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) in Bonn. Lehr sei „Wegbereiterin einer modernen Altenpolitik“ gewesen, die Senioren „nicht nur als Empfänger von sozialen Leistungen, sondern als aktiven Teil der Gesellschaft betrachtet“, sagte die Vorsitzende des Verbandes, Regina Görner.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) würdigte Lehrs politisches Wirken, mit dem sie ihrer Zeit voraus gewesen sei. „Sie kämpfte für die Rechte von Frauen, erkannte früh die Probleme einer alternden Gesellschaft und setzte sich für frühkindliche Betreuung ein“, erklärte Lauterbach in Berlin.

Ursula Lehr war den Angaben zufolge Inhaberin des Lehrstuhls für Gerontologie an der Universität Heidelberg und von 1988 bis 1991 Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit. In dieser Zeit habe sie den ersten Altenbericht der Bundesregierung und die Verabschiedung des Altenplans verantwortet, erklärte die Bagso. Von 2009 bis 2015 hatte die CDU-Politikerin den Vorsitz der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen inne.