Berlin, Essen (epd). Die designierte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) will sich für eine familienfreundlichere Arbeitswelt einsetzen. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in Deutschland nach wie vor ein riesengroßes Thema“, sagte Paus den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Samstag). Konkret nannte sie eine Veränderung der Arbeitszeiten. „Eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit wäre hilfreich“, sagte die Grünen-Politikerin. „Und es braucht ein Recht auf Homeoffice und mehr Mitspracherechte der Mitarbeitenden.“ Entscheidend sei auch, die Ganztagsbetreuung weiter auszubauen.
Angesichts der zunehmenden Belastungen durch steigende Preise für Energie und Lebensmittel warnte Paus außerdem davor, Sozialreformen auf die lange Bank zu schieben. „Ohnehin haben wir in unserem Land ein großes Problem mit Kinderarmut, das sich in dieser Situation nicht weiter verschärfen darf.“ Umso wichtiger seien der monatliche Kinder-Sofortzuschlag und die Kindergrundsicherung. „Mein Ziel ist es, dass wir im kommenden Jahr die Arbeit der interministeriellen Arbeitsgruppe beenden und in den Gesetzgebungsprozess einsteigen“, sagte die künftige Familienministerin.