Genf (epd). Der Globale Fonds hat die internationale Gemeinschaft zu einem verstärkten Kampf gegen Malaria aufgerufen. Die Corona-Pandemie und Finanzengpässe bedrohten die bisher erreichten Fortschritte, warnte Peter Sands, Exekutivdirektor des Globalen Fonds, am Freitag in Genf.
Sands betonte anlässlich des Welt-Malaria-Tags am Montag das internationale Ziel, die Krankheit bis zum Jahr 2030 auszumerzen. Allerdings steige die Zahl der Malariaerkrankungen und Todesfälle erneut an, nachdem in den vergangenen Jahren ein stetiger Rückgang zu verzeichnen gewesen sei.
Im Jahr 2020 seien weltweit schätzungsweise 241 Millionen Fälle von Malaria aufgetreten, rund 627.000 Menschen seien an Malaria gestorben. Dies entspreche einem Zuwachs von 14 Millionen Erkrankungen und 69.000 Todesfällen gegenüber 2019.
Auch der Klimawandel begünstige die Verbreitung der durch Stechmücken übertragenen Malaria in Gebiete, die auf die Vorbeugung, Erkennung und Behandlung nur unzureichend vorbereitet seien oder nicht über die entsprechenden Ressourcen verfügten. Invasive Stechmückenarten, die Malaria übertragen, breiteten sich zudem durch den Güterverkehr nun auch in Ländern aus, die bisher nicht von Malaria betroffen gewesen seien.
Der Globale Fonds finanziert Gesundheitsprojekte und stellt nach eigenen Angaben 56 Prozent aller internationalen Gelder für Malariaprogramme bereit. Er habe seit 2002 mehr als 16 Milliarden US-Dollar (14,8 Milliarden Euro) in Programme zur Malariabekämpfung investiert.
US-Präsident Joe Biden werde dieses Jahr die siebte Wiederauffüllungskonferenz des Globalen Fonds ausrichten. Ziel sei es, von Gebern mindestens 18 Milliarden US-Dollar (16,6 Milliarden Euro) für den nächsten Dreijahreszyklus zu erhalten. Der Fonds bekämpft auch Tuberkulose und HIV/Aids.