Mainz, Koblenz (epd). Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz ermittelt laut Medienberichten gegen eine rechtsextremistische Gruppe, die offenbar einen Staatsstreich und die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplant hat. Nach Informationen des ARD-Politikmagazins „Report Mainz“ wollten zwölf Männer und Frauen durch Anschläge auf Umspannwerke und Stromleitungen einen bundesweiten Stromausfall herbeiführen und dadurch bürgerkriegsähnliche Zustände erzeugen, wie der Südwestrundfunk (SWR) am Donnerstag in Mainz mitteilte.
Danach hätten die Beschuldigten das demokratische System in Deutschland stürzen und anschließend die Regierung übernehmen wollen. Außerdem habe die Gruppe in einer Aktion namens „Klabautermann“ geplant, Bundesgesundheitsminister Lauterbach zu entführen und seine Personenschützer „auszuschalten“, heißt es. Die Beschuldigten hätten sich in rechtsextremen Telegram-Gruppen wie „Vereinte Patrioten“ organisiert und zeigten ein krudes Weltbild zwischen Rechtsextremismus, Ablehnung der Corona-Politik und „Prepper“-Ideologie. Für mehrere zehntausend Euro hätten diese versucht, Waffen, Minen und Schutzausrüstung zu kaufen.
Bei einem fingierten Waffenkauf habe die Polizei am Mittwoch in Neustadt an der Weinstraße einen Mann sowie in Niedersachsen, Brandenburg und Bayern drei weitere Männer festgenommen. Sie alle würden dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Unter Leitung des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz kam es nach Informationen von Innenminister Roger Lewentz (SPD) zu Festnahmen und Durchsuchungen in neun Bundesländern. „Wir dulden keine rechten Gewalttäter und Verfassungsfeinde. Die verabscheuungswürdigen Bestrebungen dieser Täter wurden im Keim erstickt“, sagte Lewentz.