Stiftung: Entlastungspakete lassen Lücke bei vielen Haushalten

Stiftung: Entlastungspakete lassen Lücke bei vielen Haushalten

Düsseldorf (epd). Die Energie-Entlastungspakete der Bundesregierung werden vor allem bei Haushalten mit geringen und mittleren Einkommen und bei Familien die Mehrausgaben durch höhere Energiekosten kompensieren. „Gleichwohl bleibt bei etlichen Haushalten eine spürbare Lücke“, heißt es in einer am Montag veröffentlichte Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf.

Wegen der anziehenden Inflation und der wegen des Ukraine-Kriegs und der Sanktionen gegen Russland steigenden Energiepreise hat die Bundesregierung in den vergangenen Wochen zwei Entlastungspakete beschlossen. Im Zuge dessen werden etwa Steuerfreibeträge erhöht, zudem soll eine Energiepreispauschale für Erwerbstätige, ein Familienzuschuss und eine vorübergehende Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe kommen.

Eine Familie mit zwei erwerbstätigen Erwachsenen, zwei Kindern und einem unterdurchschnittlichen Nettoeinkommen von 2.000 bis 2.600 Euro im Monat wird den Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Stiftung zufolge um rund 90 Prozent von den zusätzlichen Ausgaben entlastet. Bei einer vergleichbaren Familie mit einem mittleren Einkommen von 3.600 bis 5.000 Euro netto seien es 77 Prozent.

Deutlich niedriger falle hingegen die Entlastung bei Familien aus, in denen nur ein Elternteil erwerbstätig ist, hieß es. Sie lägen bei einer vierköpfigen Familie mit 2.600 bis 3.600 Euro Nettoeinkommen bei 59 Prozent. Bei Alleinerziehenden mit zwei Kindern und einem mittleren Einkommen von 2.000 bis 2.600 Euro seien es 70 Prozent.

Bei alleinlebenden Erwerbstätigen mit niedrigen Nettoeinkommen von bis zu 900 Euro werden die Mehrbelastungen zu rund 76 Prozent ausgeglichen, ergeben die Berechnungen. Single-Haushalte mit hohen Einkommen von mehr als 5.000 Euro werden zu 44 Prozent entlastet. Eine Lücke gebe es hingegen bei Rentnerinnen und Rentnern. Hier werde nur ein geringer Teil der energiepreisbedingten Mehrausgaben staatlich ausgeglichen.