Frankfurt a.M. (epd). Die Crew der „Sea-Watch 3“ hat bis Sonntagmittag über 200 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Die Überlebende seien bei fünf Seenotfällen in insgesamt 24 Stunden an Bord geholt worden, teilte Sea-Watch am Sonntag auf Twitter mit. Viele der Geretteten benötigten dringend medizinische Hilfe, hieß es weiter.
Derweil begann in dem sizilianischen Hafen Augusta die Ausschiffung der 113 Flüchtlinge und Migranten, die das Seenotrettungsschiff „Geo Barents“ am 29. März aus Seenot gerettet hatte. „Nach einer ungerechtfertigten Verzögerung durch die italienischen Behörden“ seien am Sonntagvormittag die ersten Überlebenden von dem Schiff gebracht worden, teilte die Betreiberorganisation Ärzte ohne Grenzen am Sonntag auf Twitter mit. „Die Reise ist für diese Menschen vielleicht noch nicht zu Ende, aber sie haben Sicherheit erreicht.“ Nach Angaben der Hilfsorganisation haben die Geretteten in Libyen extreme Gewalt erlebt und brauchen Hilfe.
Die Mittelmeer-Route gilt als die gefährlichste Fluchtroute der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration sind seit Beginn dieses Jahres mindestens 467 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.