Berlin (epd). Die ständigen Bedrohungen und der Hass aus der rechtsextremen Szene haben bei dem Sänger der mecklenburgischen Politpunkrockband „Feine Sahne Fischfilet“, Jan Gorkow genannt „Monchi“, nach eigenem Bekunden Spuren hinterlassen. „Nach all den Morddrohungen frage ich mich nicht, ob ich auf einer Todesliste stehe, sondern auf wie vielen“, sagte der 34-Jährige dem Berliner „Tagesspiegel“ (Sonntag).
Dabei falle es ihm immer schwer, sich als bedrohte Person zu sehen, sagte Gorkow. Er gehöre zwar zu keiner Szene, sei aber geprägt von dem linken Denken, nach dem es anderen immer schlechter gehe als einem selbst. „Deshalb darf ich nicht rumheulen.“
Wenn er in Kreuzberg aufgewachsen wäre, hätte ihn das Thema Faschismus vermutlich nie interessiert, sagte Gorkow. „Aber in Mecklenburg-Vorpommern ist es normal, Bands wie Landser zu hören und gleichzeitig die Ärzte.“
Wegen ihrer „explizit anti-staatlichen Haltung“ wurde die Band „Feine Sahne Fischfilet“ mehrmals im Verfassungsschutzbericht Mecklenburg-Vorpommerns erwähnt.