Berlin (epd). Die Bundesregierung will offenbar in Kürze den Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Bernd Fabritius (CSU), ablösen. Wie Fabritius bereits am Donnerstag auf Facebook bekanntgegeben hat, soll es bereits eine Nachfolgerin aus der SPD für das Amt geben. Dies habe ihm Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mitgeteilt, schreibt Fabritius. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums wollte den Wechsel am Freitag in Berlin nicht bestätigen. Er sagte, über Personalbesetzungen werde dann informiert, wenn sie erfolgten.
Aus der Unionsfraktion im Bundestag kam Kritik. Der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Christoph de Vries (CDU), nannte die Ablösung von Fabritius „eine gravierende Fehlentscheidung“. Fabritius genieße sowohl bei den Aussiedlern wie den deutschen Minderheiten im Ausland und im Bundestag parteiübergreifend hohes Ansehen. Die Bundesregierung sende zudem ein falsches Signal an 2,5 Millionen Russlanddeutsche im Land, die wegen der russischen Invasion in der Ukraine zunehmend unter Druck stünden und Anfeindungen ausgesetzt seien, so de Vries.
Fabritius hat das Amt des Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten seit 2018 inne. Von 2013 bis 2017 sowie als Nachrücker von 2021 bis zur Bundestagswahl im September vorigen Jahres war er auch Mitglied des Bundestags.