Hannover (epd). Geflüchtete aus der Ukraine als Vertriebene zu bezeichnen, hält die niedersächsische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Editha Westmann (CDU), zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht. „Zum einen kann es infolge des Ukrainekriegs tatsächlich noch zu größeren Vertreibungen kommen, für die wir dann einen Ausdruck benötigen, der nicht kurz vorher schon belegt worden ist“, sagte die Landtagsabgeordnete am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Zum anderen kann eine Fluchtverursachung auf eine Vertreibung abzielen, darf mit letzterer aber nicht gleichgesetzt werden.“
Westmann sprach sich dafür aus, den Unterschied zwischen Flucht und Vertreibung nicht zu verwischen. „Bleibt den Geflüchteten die Rückkehr in ihre Heimat auch nach dem Krieg verwehrt, ist die Lage eindeutig: Dann müssen wir von Vertriebenen sprechen.“
Seit Beginn des Ukraine-Krieges ist in Medienberichten häufiger von Vertriebenen die Rede, wenn aus der Ukraine geflohene Menschen gemeint sind. In Pressemitteilungen wurde der Begriff ebenfalls bereits in dieser Weise verwendet.