Detmold (epd). Das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) leistet Hilfe bei der Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine. Aktuell sind in rund 40 der insgesamt mehr als 400 Jugendherbergen schutzbedürftige Menschen aus der Ukraine untergebracht, wie DJH-Hauptgeschäftsführer Julian Schmitz am Montag in Detmold mitteilte.
Jugendherbergen nähmen zudem Flüchtlinge aus anderen Ländern wie etwa Afghanistan auf. Im vergangenen Jahr habe es auch Sondernutzungen als Impf- oder Testzentren, temporäre Obdachlosenunterkünfte oder als Ausweichquartiere für den Schul- und Lehrbetrieb gegeben.
Fast zwei Jahre lang hätten wegen der Corona-Pandemie Schul- und Klassenfahrten nur in sehr begrenztem Umfang oder überhaupt nicht stattfinden können, erläuterte Schmitz. Jetzt gelte es, diese wichtigen Erlebnisse und auch das außerschulische Lernen schnellstens wieder möglich zu machen, um die weiterhin spürbaren Folgen der Pandemie abzufedern. Mit den jetzt gelockerten Corona-Maßnahmen gingen die Jugendherbergen von einem flächendeckenden „Comeback“ ihrer wichtigsten Gästegruppe aus.
Im vergangenen Jahr habe es in dem Bereich der Schul- und Klassenfahrten lediglich rund 910.000 Übernachtungen gegeben, hieß es. Das seien zwar etwa 260.000 mehr als 2020, aber noch rund 2,7 Millionen weniger als noch 2019.
Insgesamt lag die Zahl der Übernachtungen im vergangenen Jahr beim Deutschen Jugendherbergswerk mit seinen 14 eigenständigen Landesverbänden bei rund 3,9 Millionen. Das seien etwa 300.000 mehr als 2020, aber immer noch rund 6 Millionen weniger als im Jahr 2019 (9,8 Millionen).
Bundesweit gibt es in den 14 Landesverbänden aktuell 422 Jugendherbergen mit insgesamt 67.687 Betten. Wichtigste Gästegruppe seien im vergangenen Jahr Familien gewesen, die gut ein Drittel der Übernachtungen ausmachten. Danach folgten Schulen und Hochschulen mit 23 Prozent.