Berlin (epd). Immer mehr Gerichtsverhandlungen in Deutschland werden per Videokonferenz geführt. Im vergangenen Jahr habe es bereits mehr als 50.000 digitale Verhandlungen gegeben, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) unter Berufung auf den Deutschen Richterbund. Dabei handele es sich überwiegend um Zivilverfahren.
Einer Richterbund-Umfrage zufolge bei den 24 Oberlandesgerichten in Deutschland zum Einsatz von Videotechnik in ihren Bezirken zeichne sich im laufenden Jahr eine weitere Steigerung bei den Online-Verhandlungen ab, hieß es. „Die technische Ausstattung der Gerichte hat sich während der Corona-Pandemie signifikant verbessert“, sagte der Bundesgeschäftsführer des Richterbunds, Sven Rebehn, den Funke-Zeitungen.
In der Hauptstadt Berlin seien im vergangenen Jahr nach Angaben des Kammergerichts rund 3.300 Verhandlungen mithilfe von Videokonferenztechnik geführt worden. Trotz aller Fortschritte seien die 16 Bundesländer jedoch noch nicht auf einem einheitlichen technischen Niveau, sagte Rebehn. Besonders in den ostdeutschen Ländern gebe es teilweise noch erheblichen Nachholbedarf.