Potsdam, Berlin (epd). In der Debatte über Finanzprobleme beim Bau des neuen Potsdamer Garnisonkirchturms will die Trägerstiftung nach Angaben der Kirchenverwaltung bis zum Herbst aktualisierte Pläne vorlegen. Die Kirchenleitung habe für die in Aussicht gestellten bis zu knapp eine Million Euro Zuschüsse Anforderungen gestellt, sagte der Chefjurist der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Jörg Antoine, am Samstag vor der Synode in Berlin. Dazu gehöre, den Geschäftsbetrieb zu reduzieren und geringere Summen einzusetzen.
Voraussetzung für die Auszahlung der Mittel seien überzeugende neue Angaben, Fristen gebe es dafür nicht, sagte Antoine: „Die Stiftung hat den Druck, das zu machen.“ Das Geld soll aus dem Innovations- und Projektfonds der Landeskirche bereitgestellt werden. Der tatsächliche Mittelbedarf müsse nachgewiesen werden, heißt es in einer Stellungnahme der Kirchenleitung für die Synodalen. Eine gesonderte Prüfung der Stiftung durch den kirchlichen Rechnungshof werde nicht für erforderlich gehalten, sagte Antoine.
Bei der bisherigen Überprüfung von Unterlagen habe es keine Auffälligkeiten gegeben. Das Bauprojekt sei lange reibungslos gelaufen. Der Turm werde ein Ort, der sich von der Geschichte der einstigen preußischen Militärkirche trenne und vielversprechende Friedensarbeit anbiete. Der Berliner Bischof Christian Stäblein hatte am Vortag die geplanten Zuschüsse verteidigt. Die Initiative „Christen brauchen keine Garnisonkirche“ hatte zuvor erklärt, das Vorgehen der Stiftung habe dem Ansehen der evangelischen Kirche „schweren Schaden zugefügt“.