Augsburg (epd). Der Deutsche Kinderschutzbund befürchtet bei der Verteilung von ukrainischen Kriegsflüchtlingen zusätzliche psychische Belastungen für Minderjährige. Vor allem traumatisierte Kinder bräuchten so schnell wie möglich eine feste Struktur, einen rhythmisierten Tagesablauf und Kontakt zu anderen Kindern, sagte Verbandspräsident Heinz Hilgers der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitag). Die Registrierung müsse schneller laufen als bislang, um zu vermeiden, dass Kinder nach wenigen Tage Schulbesuch in andere Regionen oder Bundesländer umziehen müssen.
Hilgers sagte, er könne gut verstehen, dass alle bemüht sind, den geflüchteten Kindern schnell einen Schulbesuch zu ermöglichen: „Es muss aber vermieden werden, dass die Kinder in dieser schweren Situation neu gewonnene Freundinnen und Freunde und liebgewonnene Lehrerinnen und Lehrer gleich wieder verlassen müssen.“ Eine schnelle Registrierung sei auch für die Sicherheit Geflüchteter nötig, betont der Kinderschutzbund-Präsident: „Nur Menschen, von denen der Staat weiß, dass sie hier sind, kann er auch vor Menschenhandel schützen.“