Berlin (epd). Die Gründerin und langjährige Chefin der Amadeu Antonio Stiftung, Anetta Kahane, tritt zum Monatsende als Vorstandsvorsitzende zurück. Die 67-Jährige werde sich nach fast 25 Jahren als Stiftungsvorsitzende künftig verstärkt ihren Aufgaben als Publizistin widmen, teilte die Stiftung am Mittwoch in Berlin mit.
Der neue Vorstand besteht ab April aus dem bisherigen Geschäftsführer Timo Reinfrank, der bisherigen Bereichsleiterin Antisemitismus und Rassismus, Tahera Ameer, und Verwaltungsleiter Lars Repp. Die 1998 gegründete Amadeu Antonio Stiftung wurde von Kahane ins Leben gerufen, um die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken und um Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zu bekämpfen. Im vergangenen Jahr förderte die Stiftung nach eigenen Angaben mehr als 150 Initiativen und Projekte sowie mehr als 100 Einzelpersonen, die Opfer von Hasskriminalität und rechter Gewalt wurden.
Die Stiftung ist nach Amadeu Antonio benannt, der 1990 von rechtsextremen Jugendlichen im brandenburgischen Eberswalde ins Koma geprügelt wurde, „weil er Schwarz war“, wie es auf der Homepage heißt. Wenige Tage später erlag er seinen Verletzungen. Amadeu Antonio war eines der ersten Todesopfer rechter Gewalt im wiedervereinigten Deutschland.