Berlin (epd). Die Berliner Dokumentationsstelle Antiziganismus (Dosta) hat zahlreiche Diskriminierungsfälle in Behörden kritisiert. Von 137 in Berlin gemeldeten antiziganistischen Vorfällen im vergangenen Jahr hätten sich allein 52 in Leistungsbehörden zugetragen, wo es oftmals um existenzsichernde Sozialhilfen ging, heißt es in dem am Mittwoch vorgestellten Dosta-Jahresbericht 2021 des Roma-Jugendverbandes Amaro Foro.
Am meisten antiziganistische Vorfälle (56) wurden den Angaben zufolge in der Rubrik „Alltag und öffentlicher Raum“ gezählt. Dabei handele es sich allerdings nur um die Spitze des Eisberges. Viele Diskriminierungsfälle würden von den Betroffenen gar nicht gemeldet, die Zahlen seien nicht repräsentativ, sagte Violeta Balog von Amaro Foro. Seit Gründung von Dosta 2014 wurden 1.054 Vorfälle registriert.
Amaro Foro spricht sich unter anderem für mehr Fortbildungen für Mitarbeitende in den Behörden aus, um gegen antiziganistische Verhaltensweisen vorzugehen.