Anklage wegen vorgetäuschter Corona-Impfungen

Anklage wegen vorgetäuschter Corona-Impfungen

Nürnberg (epd). Die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg hat Anklage gegen einen Mediziner wegen vorgetäuschter Corona-Impfungen erhoben. Dem Angeschuldigten wird vorgeworfen, bei über 176 Patienten in mehr als 314 Fällen eine Impfung lediglich vorgetäuscht zu haben, wie die Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen am Dienstag mitteilte. Dazu soll er in Abwesenheit seiner Beschäftigten die zuvor vorbereiteten Spritzen wieder entleert und anschließend in das Gesäß der Patienten gestochen haben. Dann soll er die unterbliebene Impfung falsch in den Impfpässen dokumentiert haben.

Darüber hinaus soll der Angeschuldigte bei mindestens 40 Patienten, die sich nicht impfen lassen wollten, die Verabreichung einer Impfung bescheinigt haben - unter Impfgegnern soll dies als „Schonimpfung“ bekannt gewesen sein, wie es hieß. Bei beiden Vorgehensweisen habe er die Impfungen gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern abgerechnet, wodurch der KVB ein Schaden von über 3.000 Euro entstanden sein soll.

Das Amtsgericht Nürnberg hat bereits ein vorläufiges Berufsverbot verhängt, nun droht dem Angeschuldigten laut Mitteilung ein Berufsverbot wegen grober Verletzung der mit seinem Beruf verbundenen Pflichten. Strafbar gemacht haben soll er sich wegen vorsätzlicher Körperverletzung, Betrugs und wissentlicher unrichtiger Dokumentation von Schutzimpfungen gegen das Coronavirus.