Frankfurt a.M., New York (epd). Der UN-Sicherheitsrat bekräftigt seinen Protest gegen den anhaltenden Ausschluss von Mädchen aus weiterführenden Schulen in Afghanistan. In einer am Sonntag (Ortszeit) in New York verabschiedeten Erklärung äußerten die Mitglieder ihre große Sorge und forderten die radikalislamischen Taliban auf, das Recht auf Bildung zu respektieren und die Schulen für Mädchen ohne weitere Verzögerung zu öffnen.
Nach ihrer Machtübernahme im August hatten die Taliban weiterführende Schulen im September nur für Jungen wieder geöffnet. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres in der vergangenen Woche hatten sie die Öffnung auch für Mädchen angekündigt, dann aber kurzfristig erklärt, den Zugang zum Unterricht für Schülerinnen ab der 7. Klasse auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Mädchen standen am ersten Schultag vor verschlossenen Türen oder mussten gleich nach Unterrichtsbeginn die Schule wieder verlassen. Die UN, die EU und zahlreiche Organisationen und Länder haben die Entscheidung scharf kritisiert.
Schon während des Taliban-Regimes in den 1990er Jahren durften Mädchen nicht zur Schule gehen. Afghanischen Frauen war die Arbeit außerhalb des eigenen Hauses untersagt. Derweil schränken die Taliban den Bewegungsradius für Frauen auch aktuell weiter ein. Zuletzt verfügten sie laut Medienberichten, dass die afghanischen Fluggesellschaften Frauen nur in männlicher Begleitung an Bord lassen dürfen. Außerdem sollen Frauen Freizeitparks in Kabul nur noch an bestimmten Tagen besuchen dürfen, an denen keine Männer dort zugelassen sind.