Umfrage: Erstmals Mehrheit für langfristiges Krisen-Engagement

Umfrage: Erstmals Mehrheit für langfristiges Krisen-Engagement

Hamburg (epd). Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat laut einer Umfrage der Körber-Stiftung in der deutschen Bevölkerung zu einem Sinneswandel geführt: Mit 67 Prozent spreche sich erstmals eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung für ein langfristiges Engagement Deutschlands bei internationalen Krisen aus, teilte die Stiftung am Donnerstag in Hamburg mit. Im September 2021 lag die Zustimmung noch bei 45 Prozent.

Zugleich wünscht sich der Umfrage zufolge eine Mehrheit der Deutschen eine größere Unabhängigkeit von den USA: 76 Prozent wollen, dass die Bundesrepublik in ihrer Sicherheitspolitik eigenständiger wird. Acht von zehn Deutschen (82 Prozent) nehmen die USA aber als Partner beim Schutz und der Verteidigung Europas wahr.

Auch nach der Invasion der Ukraine sei ein nennenswerter Teil der deutschen Bevölkerung weiterhin an einem engen Verhältnis zu Russland interessiert, erklärte die Stiftung. 14 Prozent der Deutschen finden demnach enge Beziehungen zu Russland wichtiger als zu den USA (2021: 16 Prozent).

Für die repräsentative Umfrage im Auftrag der Körber-Stiftung wurden im März 1.020 Wahlberechtigte ab 18 Jahren in Deutschland zu ihren außenpolitischen Einstellungen befragt.