Diakonie: Wohnungslosen geht es immer schlechter

Diakonie: Wohnungslosen geht es immer schlechter

Berlin (epd). Die Lebenslage obdachloser Menschen hat sich in den vergangenen Jahren verschlechtert. Das geht aus einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Studie hervor, die die Diakonie Deutschland in ihren Einrichtungen für wohnungslose Menschen hat durchführen lassen. Durch den Wegfall oder die Verringerung von Hilfsangeboten während der Corona-Pandemie insbesondere für Menschen, die auf der Straße leben, schätzen 42 Prozent der Betroffenen insbesondere ihre gesundheitliche Situation als schlecht oder sehr schlecht ein.

Gegenüber 2018 hat sich der Untersuchung zufolge der Anteil wohnungsloser Menschen in einer insgesamt schlechten oder sehr schlechten Lebenslage um 2,6 Prozent erhöht. Von denen, die auf der Straße, in Zelten, Abrisshäusern oder Wohnmobilen leben, haben fast 44 Prozent gar kein Geld, 45 Prozent erhalten staatliche Sozialleistungen.

Diakonie-Vorständin Maria Loheide sagte, am wichtigsten sei, wohnungslosen Menschen eine Wohnung zu verschaffen, weil sie ohne Wohnung massiv in ihren Grundrechten eingeschränkt seien. Sie forderte eine Quote für Wohnungslose beim sozialen Wohnungsbau.

Die Gesamtzahl wohnungsloser Menschen in Deutschland wurde von der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosigkeit zuletzt im Jahr 2020 auf 256.000 geschätzt. Dazu kommen Geflüchtete, die in Gemeinschaftsunterkünften leben. Für die Studie im Auftrag der Diakonie und des Evangelischen Bundesfachverbandes Existenzsicherung und Teilhabe wurden im vergangenen Jahr knapp 1.000 Wohnungslose betragt, die in Einrichtungen der Diakonie betreut wurden. Drei Viertel der Befragten waren Männer, vier Fünftel deutsche Staatsangehörige.