Braunschweig (epd). Der Braunschweiger Dom hat sich von seinem Domkantor Gerd-Peter Münden getrennt. Durch das Vorhaben des 56-Jährigen, in Kolumbien eine Leihmutterschaft zu beauftragen, sei die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zerstört worden, teilte die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig am Dienstag mit.
Münden leitete unter anderem die Braunschweiger Domsingschule, die größte Einrichtung für evangelische Kirchenmusik in Deutschland mit rund 600 Kindern und Erwachsenen in 21 Chören. Nach Überzeugung des Domstiftungsvorstandes steht Mündens Planung, eine Leihmutter im Ausland in Anspruch zu nehmen, im Widerspruch zu den ethischen Grundsätzen der evangelischen Kirche.
Das gelte insbesondere dann, wenn die Leihmutter bezahlt werde. „Es gilt, jedem Anschein entgegenzuwirken, dass Frauen und Kinder zu Waren degradiert und in ihrer Menschenwürde beschädigt werden“, heißt es in einer Erklärung des Domstiftungsvorstandes, dem auch Landesbischof Christoph Meyns angehört.
Münden arbeitet seit 1999 als Domkantor in Braunschweig. Er komponiert zudem geistliche Lieder sowie Orgel- und Instrumentalmusik. Überregional bekannt wurde er für die Aktion „Klasse! Wir Singen“, bei der er mit Liederfesten in großen Hallen Kinder für das Singen begeisterte.