Stuttgart (epd). Die Wahl eines Bischofs oder einer Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Württemberg ist zunächst ohne Entscheidung abgebrochen worden. Im vierten Wahlgang konnte am Donnerstagabend in Stuttgart der einzige übriggebliebene Bewerber, Gottfried Heinzmann, nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erringen. Von 86 abgegeben Stimmen erhielt der Chef des Diakoniewerks „Zieglersche“ 44, die übrigen Stimmen waren ungültig.
Nach dem zweiten Wahlgang hatte der Ulmer Dekan Ernst-Wilhelm Gohl seine Kandidatur zurückgezogen. Im dritten Wahlgang erreichte Viola Schrenk, Studieninspektorin am Evangelischen Stift Tübingen, 39 Stimmen und musste ausscheiden, weil Heinzmann 41 Stimmen bekommen hatte.
Synodenpräsidentin Sabine Foth sagte, die Kirchenverfassung setze mit der Zwei-Drittel-Mehrheit bei der Bischofswahl eine hohe Hürde. Eine breite Zustimmung zur künftigen Person im Bischofsamt sei wichtig. „Demokratie bedeutet aber auch, dass wir solche Ergebnisse akzeptieren müssen“, sagte Foth.
Am späten Donnerstagabend sollte der Nominierungsausschuss neu zusammentreten, um einen weiteren Wahlvorschlag zu erarbeiten. Die Landeskirche sucht einen Nachfolger für Bischof Frank Otfried July, der im Sommer nach 17 Amtsjahren in den Ruhestand geht. Württembergs evangelische Kirche zählt knapp 1,9 Millionen Mitglieder.