Guterres warnt vor humanitärer Katastrophe im Jemen

Guterres warnt vor humanitärer Katastrophe im Jemen

Genf, New York (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat vor einer weiteren Verschlimmerung des Leids von Millionen Menschen im Jemen gewarnt. Engpässe bei der Finanzierung humanitärer Hilfe könnten zu einer Katastrophe für die Bevölkerung des Konfliktlandes führen, erklärte Guterres per Video zum Auftakt einer Geberkonferenz für Jemen am Mittwoch in Genf.

Humanitäre Helfer hätten die Essensrationen für acht Millionen Menschen kürzen müssen. In den kommenden Wochen bestehe die Gefahr, dass fast vier Millionen in großen Städten keinen Zugang zu Trinkwasser hätten. Rund eine Million Kinder könnten von medizinischer Behandlung abgeschnitten werden.

Guterres rief die Länder und andere Geber zu großzügigen Finanztransfers für die Menschen im Jemen auf. Die UN und ihre Partner bräuchten für das laufende Jahr rund 4,3 Milliarden US-Dollar (3,9 Milliarden Euro). Damit wollen sie mehr als 17 Millionen Menschen unterstützen. Die Geberkonferenz wurde von den UN, der Schweiz und Schweden einberufen.

Der anhaltende Krieg im Jemen ist den UN zufolge der Hauptgrund für den Hunger, die Gewalt mache ein normales Wirtschaften unmöglich. Zu weiteren schwerwiegenden Störungen könnte der Ukraine-Krieg führen. Rund 30 Prozent der jemenitischen Weizenimporte stammen aus der Ukraine.

Laut den UN ist der Jemen mit knapp 30 Millionen Einwohnern fast vollständig auf die Einfuhr von Lebensmitteln angewiesen. Im Jemen kämpft die Regierung seit sieben Jahren mit Hilfe Saudi-Arabiens und anderer Mächte gegen die Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden.