Berlin (epd). Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) sieht die Hauptstadt durch den anhaltenden Zustrom ukrainischer Kriegsflüchtlinge weiter stark belastet. Jeder Tag und jede Nacht sei ein Wettlauf für die Ehrenamtlichen und die Hauptamtlichen zwischen der Schaffung neuer Unterkünfte und der Zahl der ankommenden Menschen, sagte Kipping am Montagmorgen im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Es stelle sich das Gefühl ein, „jeden Tag ein Stückchen schneller laufen“ zu müssen. Dabei stehe man erst am Anfang und müsse sich auf einen Marathon einstellen, sagte Kipping.
Zwar könne die Bundeshauptstadt seit einigen Tagen ankommende ukrainische Flüchtlinge auch an andere Bundesländer verteilen. Dies hänge aber an der Freiwilligkeit der Länder und auch an der Freiwilligkeit der Flüchtlinge, sagte die Linken-Politikerin. Die Meldungen der anderen Bundesländer lägen im Schnitt bei 1.000 Plätzen. „Berlin stemmt jede Nacht nur über die Landesstrukturen 1.000 Menschen, die untergebracht werden“, sagte Kipping. Damit bringe die Hauptstadt pro Nacht ebenso viele Flüchtlinge unter, wie die anderen 15 Bundesländer zusammen.