Berlin (epd). Das Landesdenkmalamt Berlin hat weitere Bereiche der früheren Ost-Berliner Stasi-Zentrale unter Denkmalschutz gestellt. Hinzugekommen seien jetzt das seit 1950 vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) genutzte und umfangreich erweiterte Finanzamt Lichtenberg (Haus 2), die Gebäudegruppe des ehemaligen Medizinischen Dienstes (Haus 19-20) sowie die Blockrandbebauung an der Ruschestraße (Haus 15-17) und an der Normannenstraße (Haus 18) mit den zugehörigen Freiflächen, teilte die Berliner Kulturverwaltung am Freitag mit.
Bereits seit 1995 beziehungsweise 2014 stehen der ehemalige Dienstsitz von Stasi-Chef Erich Mielke (1907-2000), das danebenstehende Haus 7, früher Sitz der Hauptverwaltung A (Auslandsaufklärung) und Hauptabteilung XX zur Oppositionsbekämpfung sowie das Offiziersspeisehaus (Haus 22) unter Denkmalschutz. In Haus 7 befindet sich heute die Ausstellung des Stasi-Unterlagen-Archivs, das frühere Offizierskasino ist ein Besucherzentrum.
Das große Ensemble zwischen Frankfurter Allee, Magdalenen-, Normannen- und Ruschestraße sei aus geschichtlichen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Gründen denkmalwert, hieß es. Entstanden war das Geheimdienstareal seit 1950 in mehreren Bauphasen. Im Oktober 1989 umfasste es 29 Objekte mit 41 Einzelgebäuden.
Das insgesamt etwa 22 Hektar große Gelände war eine Sperrzone, eine Stadt in der Stadt, die sich dem Blick Außenstehender weitgehend entzog. 1989 waren etwa 5.000 bis 7.000 Stasi-Mitarbeiter auf dem Areal tätig. Heute soll auf dem Gelände ein „Campus für Demokratie“ entstehen.