München, Berlin (epd). Die Zahl der in Deutschland angekommenen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nimmt weiter zu. Allein in Berlin seien am Montag erneut mehr als 13.000 Menschen angekommen, teilte die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Nach Angaben des bayerischen Innenministeriums kamen bis Montagabend 64.000 Menschen aus dem Kriegsland in Deutschland an.
In Bayern sei mit den Landräten und Oberbürgermeistern vereinbart worden, rasch für Not-Unterkünfte zu sorgen, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Der Freistaat gehört laut bayerischem Innenministerium nach Berlin und Brandenburg zu den Hauptzugangsländern der Geflüchteten. Dort wurden bis Montagabend etwa 20.000 Ankünfte gezählt
Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) forderte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) in einem Hörfunkinterview auf, Verkehrsströme der Flüchtenden auch in andere Regionen Deutschlands zu lenken. Auf RBB-Radio eins sagte sie am Dienstagmorgen, vor allem Busse mit Geflüchteten führen aktuell in erster Linie Berlin an. Dies führe dazu, dass Menschen „nach langer strapaziöser Flucht“ dort umsteigen müssten, um an ein anderes Ziel zu gelangen.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) besuchte am Dienstagnachmittag das Münchner Ankunftszentrum für Geflüchtete. Bayern helfe in einer schwierigen Situation, sagte er nach dem Rundgang durchs Zentrum und Gesprächen mit ukrainischen Geflüchteten. Durch den Krieg in der Ukraine seien Familie auseinandergerissen worden, Kinder seien durch die Explosionen verschreckt. Nun sei es wichtig, dass man helfe und Hoffnung gebe. Innenminister Herrmann, der ebenfalls an dem Besuch teilnahm, sprach von einer „dramatischen Situation“, in der Bayern bestmöglich helfen müsse.