Köln, New York (epd). Unicef dringt darauf, Kinder während des Kriegs in der Ukraine besser zu schützen. Kinder ohne elterliche Fürsorge seien einem größeren Risiko von Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung ausgesetzt, erklärte das UN-Kinderhilfswerk am Montagabend. Wenn sie auf der Flucht seien und Landesgrenzen überquerten, erhöhe sich dieses Risiko weiter. In Notsituationen steige zudem die Gefahr, dass Kinder Opfer von Menschenhandel würden.
Deshalb forderten Unicef und das UN-Flüchtlingswerk UNHCR von den umliegenden und betroffenen Staaten, unbegleitete und von ihren Familien getrennte Kinder sofort zu identifizieren und zu registrieren. Direkt nach Überquerung der Grenzen müssten zudem sichere Orte für Kinder und Familien zur Verfügung gestellt und mit den bestehenden nationalen Kinderschutzsystemen verknüpft werden.
Zudem müssten Kapazitäten von Notbetreuungsangeboten und andere wichtige Dienste zum Schutz von Kindern ausgeweitet werden, erklärte Unicef. Dazu gehörten auch Angebote zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt oder der Zusammenführung von Kindern mit ihren Familien.
Für Kinder, die die Grenzen allein überquert haben, biete eine vorübergehende Unterbringung in einer Pflegefamilie oder eine andere gemeindenahe Betreuung im Rahmen der öffentlichen sozialen Schutzsysteme notwendigen Schutz, hieß es weiter. Von Adoptionen hingegen solle während oder unmittelbar nach Krisen und Katastrophen abgesehen werden.