Berlin (epd). Angesichts der angespannten Lage bei der Energieversorgung ruft die klimapolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Ingrid Nestle, zu mehr Energiesparen im Alltag auf. „Wir müssen weg von Gas und Kohle, und wir müssen den Verbrauch insgesamt reduzieren“, sagte Nestle den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Dabei könne jede und jeder mithelfen. „Die Heizung ein bisschen runterdrehen, nicht auf Kipp lüften, die Wäsche nicht im Trockner trocknen, das kann in der Summe einen erheblichen Unterschied machen.“
Mit Blick auf möglicherweise ausfallende russische Energielieferungen ist es nach Worten Nestles möglich, dass Kohlekraftwerke in der Reserve gehalten werden müssten. „Wir sind in einer völlig neuen Situation. Da gelten nicht einfach die Sätze von gestern“, erklärte sie. Sie gehe davon aus, dass der Kohleausstieg zunächst wie geplant vorangehe. „Aber angesichts der Weltlage können wir sie nicht direkt zurückbauen, sondern erhalten uns die Option, sie wieder anzuschalten.“
Insgesamt erwartet die Klimapolitikerin durch den Krieg in der Ukraine einen „Push“ für erneuerbare Energien, Energieeffizienz und den bewussteren Umgang mit Energie. „Wir sind in einer Lage, in der wir für die Versorgungssicherheit sehr viel machen müssen, was wir klimapolitisch schon lange machen wollten“, sagte Nestle.