Hildesheim, Frankfurt (epd). Die lange Dauer der Pandemie hat bei Jugendlichen deutliche Spuren hinterlassen. Vor allem der Anteil junger Menschen mit Zukunftsängsten habe sich im Laufe des vergangenen Jahres noch einmal erhöht, teilte die Stiftung Universität Hildesheim am Dienstag mit. Mehr als jeder fünfte Befragte habe angegeben, professionelle Hilfsangebote zu benötigen. An der dritten Online-Befragung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Corona-Zeit (JuCo III) der Universität Hildesheim und der Goethe-Universität in Frankfurt beteiligten sich insgesamt 6.200 junge Menschen.
Während die Jugendlichen zu Beginn der Pandemie über mangelnde Wahrnehmung seitens der Politik geklagt hätten, zeige die Befragung, dass sie sich inzwischen mehr gehört fühlten, hieß es. Allerdings habe die Mehrheit nach wie vor den Eindruck, politische Entscheidungen nicht beeinflussen zu können. Zugenommen hat der Studie zufolge der Anteil junge Erwachsener, die sich finanziell Sorgen machen. Auch das Lernen in den eigenen vier Wänden falle vielen schwer.
Positiv vermerkten einige Jugendliche, dass ihre Schulen nun digital besser ausgestattet seien. Auch sei es im Vergleich zum Anfang der Pandemie wieder einfacher, außerschulischen Aktivitäten nachzugehen. Dies ist den Wissenschaftlern zufolge wichtig, weil sich gezeigt habe, dass Menschen, die ihren Hobbys nachgehen können, weniger häufig von psycho-sozialen Belastungen berichteten. Insgesamt sei zu erkennen, dass die Jugendlichen trotz Sorgen und Ängsten ihre Jugend in der Pandemie aktiv gestalteten.
Befragt wurden Menschen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren. Knapp ein Drittel der Befragten geht den Angaben zufolge zur Schule, ein Viertel absolviert ein Studium, zwölf Prozent sind erwerbstätig, knapp acht Prozent in der Ausbildung und rund 20 Prozent befindet sich in einem Freiwilligen Sozialen Jahr.