Potsdam (epd). Trotz der Finanzprobleme beim Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam lehnt der Vorsitzende des Kuratoriums der Trägerstiftung, Wolfgang Huber, einen Rücktritt ab. Er habe sich das sorgfältig überlegt, sagte der Berliner Altbischof am Freitagabend in der RBB-Sendung „Brandenburg aktuell“: „Ich habe mit dem Kuratorium gesprochen. Das Kuratorium hat davon abgesehen, solche Erwägungen anzustellen.“
Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sagte weiter, er hoffe, dass noch genügend Spendengelder zusammenkommen werden. Außerdem hoffe er, dass der Bund die benötigten Fördergelder freigibt. „Ich bin zuversichtlich, dass die 4,5 Millionen Euro jetzt auch kommen werden, nachdem im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages gerade in dieser Sitzungswoche andere Anträge zurückgewiesen worden sind.“
Den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ (PNN) hatte Huber zuletzt gesagt, von den 4,5 Millionen Euro Bundesmitteln hänge der Fortgang der Arbeiten ganz maßgeblich ab. Es gebe keinen „Plan B“, wenn das Geld nicht komme. Auch räumte er ein, dass die Stiftung mit mehr Spenden für das Projekt gerechnet habe.
Der Bundesrechnungshof hatte die öffentliche Förderung des Wiederaufbaus gerügt. Der Bund habe Fördermittel bewilligt, ohne genau zu wissen, ob überhaupt ausreichend Geld für den Wiederaufbau bereitsteht.
Der neue Garnisonkirchturm in Potsdam wird seit 2017 gebaut. Die evangelische Kirche will ihn für historische Aufklärung, Friedens- und Versöhnungsarbeit nutzen. Das Bauprojekt ist wegen der Geschichte der früheren preußischen Militärkirche umstritten, die in der DDR abgerissen wurde.