Genf (epd). Der Ausschuss für Kinderrechte der UN zeigt sich ernsthaft besorgt über die weitverbreitete sexuelle Ausbeutung von Mädchen und Jungen in Madagaskar. Besonders in Touristenzentren der afrikanischen Insel würden Kinder Opfer von sexuellem Missbrauch, warnte der Ausschuss am Donnerstag in Genf.
Der Staat Madagaskar dürfe die Ausbeutung Minderjähriger nicht weiter tolerieren, sondern müsse entschieden dagegen vorgehen. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden, verlangte der Ausschuss mit seinen 18 Menschenrechtsexpertinnen und -experten. Um sexuelle Ausbeutung zu verhindern, müssten Behörden Eltern und Lehrer schulen.
Das Komitee wies zudem auf die schwierige Lage der Kinder nach den jüngsten Wirbelstürmen in dem Inselstaat hin. Kinder seien von den Naturgewalten besonders betroffen. Auch litten Mädchen und Jungen sehr stark unter der Hungerkrise im Süden Madagaskars, die durch extreme Trockenheit verursacht wurde.
Der Ausschuss überprüft regelmäßig die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention durch die Vertragsstaaten. Der Konvention von 1989 gehören 196 Vertragsstaaten an.