Nürnberg (epd). Knapp 40 Prozent der deutschen Betriebe beklagen einer Umfrage zufolge coronabedingte Arbeitsausfälle. Mehr als die Hälfte der betroffenen Firmen gab an, dass dadurch größere Probleme im Betriebsablauf entstünden, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Gründe für die Probleme seien nicht nur Covid-Infektionen bei Mitarbeitenden, sondern auch Quarantänezeiten oder Abwesenheiten von Eltern aufgrund von geschlossenen Kinderbetreuungseinrichtungen.
Vor allem größere Betriebe sind laut Umfrage deutlich häufiger von Arbeitsausfällen betroffen. Während rund 90 Prozent der Betriebe mit mindestens 250 Beschäftigten von Problemen wegen fehlenden Personals berichten, trifft das nur auf 25 Prozent der Firmen mit bis zu neun Beschäftigten zu. Darüber hinaus musste das Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen unerwartete Arbeitsausfälle hinnehmen - die einzige Branche, in der mit 56 Prozent eine Mehrheit aller Betriebe von Beschäftigtenausfällen betroffen ist.
„Gerade bei personenbezogenen Dienstleistungen ist der persönliche Kontakt so gut wie nicht zu ersetzen“, erklärte IAB-Vizedirektor Ulrich Walwei. Unerwartete Arbeitsausfälle könnten den betrieblichen Ablauf in diesen Bereichen erheblich beeinträchtigen. Das IAB ist die Forschungsstelle der Bundesagentur für Arbeit. Für die repräsentative Erhebung „Betriebe in der Covid-19-Krise“ werden monatlich etwa 2.000 Unternehmen zu ihrem Umgang mit der Pandemie befragt.