Frankfurt a.M. (epd). Die Crew der „Ocean Viking“ hat 19 Menschen im Mittelmeer gerettet. Die Flüchtlinge und Migranten seien in einem Glasfaserboot in der libyschen Such- und Rettungszone in Seenot geraten, teilte die Betreiberorganisation „SOS Méditerranée“ am Montag mit. Nach weiteren Rettungen am Wochenende sind damit nun 247 Überlebende an Bord des privaten Seenotrettungsschiffes, darunter Dutzende Minderjährige.
Es war der fünfte Rettungseinsatz der „Ocean Viking“ seit Samstag. Das von dem internationalen Verbund „SOS Méditerranée“ unterhaltene Schiff wurde Ende Januar von den italienischen Behörden freigegeben, nachdem es wegen technischer Mängel im sizilianischen Trapani festgesetzt worden war. Seit der Gründung im Jahr 2015 hat die Organisation nach eigenen Angaben mehr als 34.000 Menschen gerettet.
Immer wieder wagen Flüchtlinge und Migranten in oft seeuntauglichen Booten von Libyen aus, wo ihnen Folter und andere Menschenrechtsverletzungen drohen, die Überfahrfahrt nach Europa. Es gibt auf dem Mittelmeer zurzeit keine staatliche organisierte Seenotrettungsmission, einzig die Boote privater Hilfsorganisationen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Flüchtlingen und Migranten.
Die Fahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn des Jahres 151 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. 2021 waren es 2.048 Menschen. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.