Dresden (epd). Mit einer Veranstaltung auf dem Nordfriedhof der Stadt und einem Gottesdienst in der Frauenkirche hat am Sonntag in Dresden der diesjährige Kriegsgedenktag begonnen. In seiner Predigt betonte Frauenkirchenpfarrer Markus Engelhardt die Bedeutung von Bildung. „Was wir brauchen, ist mehr denn je solides Wissen über die Vergangenheit“, sagte Engelhardt.
Dringend nötig sei „Wissen, das Fragen nicht glatt beantwortet und abräumt, sondern überhaupt erst weckt und wachhält“, sagte der evangelische Theologe. Vielen seien trotz gut informierender Schulbücher elementare Fakten aus der Vergangenheit kaum bekannt. Das sei jedoch wichtig, um einem Missbrauch von Geschichte sowie Ausländerfeindlichkeit entgegenzutreten.
Jährlich am 13. Februar gedenkt Dresden der Zerstörung großer Teile der Stadt 1945 und der Millionen Opfer des Nationalsozialismus. Engelhardt sprach sich für ein würdiges Erinnern gegen das Vergessen aus. „Auch jenseits des irdischen Lebens sind Ehre und Würde des Menschen zu schützen“, sagte der Theologe. Auch deshalb werde der 13. Februar als Gedenktag begangen. Für den Abend wurden in Dresden rund 3.000 Menschen zu einer Menschenkette erwartet.
Dresdens Kreuzkirchenpfarrer Holger Milkau erinnerte in dem Gottesdienst an das erste stille Gedenken von Jugendlichen am 13. Februar 1982 an der damaligen Ruine der Frauenkirche. Nach einem Friedensforum in der Kreuzkirche mit mehr als 5.000 Teilnehmenden waren vor 40 Jahren mehrere hundert Menschen mit Kerzen zur Frauenkirchenruine gezogen, um ein Zeichen des Friedens zu setzen.