DIHK-Chef fordert "klare Signale für einheitliche Öffnungsstrategie"

DIHK-Chef fordert "klare Signale für einheitliche Öffnungsstrategie"

Düsseldorf (epd). Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat von Bund und Ländern eine rasche bundeseinheitliche Corona-Öffnungsstrategie gefordert. „Jetzt ist es wichtig, dass die Regierungschefs von Bund und Ländern klare Signale für eine einheitliche Öffnungsstrategie senden“, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstag) mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz kommende Woche „Jede Idee ist willkommen, damit die betroffenen Betriebe in einen besseren Frühling starten und danach einen 'Super-Sommer' erleben“, sagte er unter Bezug auf Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Verkaufsoffene Sonntage oder mehr Außenflächen für die Gastronomie ab Frühjahr gehörten dazu.

„Die besonders von den Corona-Einschränkungen betroffenen Branchen gehen jetzt in das dritte Jahr - mit leider eher düsteren Aussichten“, sagte der DIHK-Chef. In der Gastronomie, im Einzelhandel und im Beherbergungsgewerbe sowie im Kultur- und Freizeitbereich hätten viele Unternehmen ihre Erwartungen zu Jahresbeginn wieder nach unten korrigiert. In der Gastronomie beurteilten aktuell fast 70 Prozent der Unternehmen ihre Lage als schlecht, sagte Adrian. Nur rund ein Viertel der Gastronomen rechne in den nächsten zwölf Monaten mit einer Verbesserung. „Damit hat auch die reale Furcht vor einer Insolvenz zugenommen.“

Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt sprach sich für ein Ende der 2G-Regel im Handel oder der 2Gplus-Regel in der Gastronomie aus. „Wegen der wesentlich leichteren Krankheitsverläufe der aktuellen Omikron-Variante ist es sicher angemessen, mögliche Rücknahmen einschränkender Corona-Maßnahmen vorzubereiten“, sagte Reinhardt der „Rheinischen Post“ (Samstag). Allgemeine Maßnahmen des Infektionsschutzes wie Maskenpflicht und AHA-Regeln beurteilt er als „unverändert vernünftig und geboten“.

Die Corona-Regeln könnten noch nicht komplett aufgegeben werden, da die Situation in den Kliniken angespannt sei, erklärte der Bielefelder Mediziner. „Die aktuelle Situation in Kliniken ist auch von Patientinnen und Patienten geprägt, die nicht wegen, sondern mit einem Corona-Infekt behandelt werden müssen. Darüber hinaus ist auch coronabedingt der Krankenstand bei Pflege und ärztlichem Personal überdurchschnittlich erhöht“, sagte Reinhardt und mahnte erneut an, dass die Behörden die Datenlage zu verbessern.