Berlin (epd). Die Stiftung Topographie des Terrors in Berlin hat wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr fast zwei Drittel weniger Besucherinnen und Besucher gezählt als vor der Pandemie. Zugleich habe sich die Reichweite von Veranstaltungen der Stiftung durch neue Formate wie Livestreams und digitale Angebote signifikant erhöht, sagte Stiftungsdirektorin Andrea Riedle am Donnerstag in Berlin.
So sei beispielsweise eine Veranstaltung der Stiftung im Januar mit dem Historiker Götz Aly und der Politikwissenschaftlerin Susanne Heim von 175 Menschen im Livestream verfolgt worden. Weitere 40 bis 50 Zuhörer seien vor Ort gewesen. Im Nachhinein habe es zudem fast 4.300 Zugriffe auf die Veranstaltung gegeben. „Auch bei anderen von uns ins Netz gestellten Vorträgen bewegen wir uns oft im drei- oder vierstelligen Zugriffsbereich“, sagte Riedle. Gestreamt würden die Veranstaltungen auf der Webseite der Stiftung und auf Youtube.
Das Dokumentationszentrum am historischen Standort von SS-Reichsführung und Reichssicherheitshauptamt gehört in normalen Zeiten zu den Publikumsmagneten in der Hauptstadt. 2019 waren noch knapp 1,3 Millionen Besucherinnen und Besucher gezählt worden, 2021 waren es 537.000, sagte Riedle. Im ersten Pandemiejahr 2020 waren es 417.000. Das Dokumentationszentrum hatte wegen des Lockdowns 2021 dreieinhalb Monate geschlossen. Es widmet sich vor allem den Tätern in der NS-Zeit und informiert über Ideologie und Organisation der Verbrechen.