Frankfurt a.M. (epd). Zum „Red Hand Day“ am 12. Februar fordern Menschenrechtler und Friedensaktivisten nachdrücklich den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten. Schätzungsweise 250.000 Jungen und Mädchen würden derzeit in mindestens zwei Dutzend Ländern der Welt als Soldaten und Soldatinnen ausgebeutet, erklärten das Kinderhilfswerk terre des hommes und die Friedensaktion Global Net - Stop The Arms Trade am Donnerstag. Jeden Tag würden Kinder als Soldaten rekrutiert, getötet, verstümmelt, als Kämpfer, Spione oder Träger benutzt und sexuell missbraucht - unterstützt durch den internationalen Waffenhandel.
Leider sagten Regierungen und Unternehmen vieler Länder immer wieder Ja zu Rüstungsexporten, auch in Krisen- und Konfliktregionen, und beförderten damit Krieg, Gewalt, Unterdrückung und die Niederschlagung ziviler Proteste, heißt es in einer am Donnerstag vorgestellten Studie der beiden Organisationen zum Zusammenhang von Waffenhandel und dem Leid von Kindern. Sie seien damit mitverantwortlich für schwere Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen wie die Rekrutierung von Kindern als Soldaten.
Mit besonderem Blick auf den 20. Jahrestag des „Red Hand Day“, des Internationalen Tags gegen den Einsatz von Kindersoldaten, rufen die Organisationen die Bundesregierung zu konkreten Schritten zum Schutz der Jungen und Mädchen auf. „Es wird höchste Zeit, dass keine deutschen Waffen mehr in Kriegs- und Krisenregionen geliefert und keine Kinder unter 18 Jahren als Soldaten und Soldatinnen rekrutiert werden“, betonte Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte von terre des hommes. Eine restriktive Rüstungsexportpolitik und ein Rüstungsexportkontrollgesetz seien überfällig. „Deutsche Kleinwaffen landen auch in den Händen von Kindersoldaten und -soldatinnen“, mahnte er.
Es sei traurige Realität, dass deutsche Kleinwaffen und Munition in großen Mengen über andere Länder in Kriegsregionen und in die Hände von Kinder gelangten, beispielsweise über die USA oder die Türkei, erklärte Helmut Lohrer, Sprecher von Global Net - Stop The Arms Trade. Solche Exporte müssten daher dringend gestoppt werden. Von Konzernen, die mit Rüstungsausfuhren Profite erwirtschaftet haben, fordern die Kinderrechtler einen Opfer-Fonds.
Der „Red Hand Day“ wurde erstmals am 12. Februar 2002 in Genf zur Feier des Inkrafttretens des sogenannten „Kindersoldaten-Zusatzprotokolls“ der UN-Kinderrechtskonvention begangen. Das Symbol einer roten Hand soll auf die Ausbeutung von Kindern als Soldaten und Soldatinnen aufmerksam machen.