Berlin, Mainz (epd). Weder Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), noch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) oder die für Sport zuständige Innenministerin Nancy Faeser (SPD) wollen zu den Olympischen Winterspielen nach Peking reisen. Scholz sagte am Mittwochabend im „heute Journal“ des ZDF: „Ich habe keine Reisepläne.“
Einen formalen und umfassenden diplomatischen Boykott der Winterspiele, die am Freitag eröffnet werden und bis zum 20. Februar dauern, plant die Bundesregierung trotz Kritik an der Menschenrechtslage in China indes nicht. Außenministerin Baerbock sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag): „Ich mag Olympia und drücke unseren deutschen Sportlerinnen und Sportlern kräftig die Daumen. Gleichzeitig mache ich mir natürlich große Sorgen über die Lage der Menschenrechte in China, das kann ein solches Sportfest nicht überdecken.“
Innenministerin Faeser und sie hätten gemeinsam vereinbart, dass sie nicht zu den Olympischen Spielen reisen werden, erläuterte Baerbock. „Über Menschenrechte und andere sehr problematische Fragen diskutieren wir mit China auf politischer Ebene. Sportlerinnen und Sportler, die sich jahrelang auf die Olympischen Spiele vorbereitet haben, dürfen das aber nicht ausbaden müssen“, fügte die Außenministerin hinzu.