Dutzende Tote bei Angriff auf Vertriebenenlager im Ostkongo

Dutzende Tote bei Angriff auf Vertriebenenlager im Ostkongo

Frankfurt a.M. (epd). Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind bei einem Angriff auf ein Vertriebenenlager mindestens 40 Menschen getötet worden. Bewaffnete hätten das Lager nahe Djugu in der Provinz Ituri überfallen und die Bewohner mit Macheten und Gewehren angegriffen, berichtete die lokale Nachrichtenseite Actualité am Mittwoch. In der Region sind zahlreiche Milizen aktiv, die sich Kämpfe mit der kongolesischen Armee liefern und immer wieder auch die Zivilbevölkerung angreifen.

Ein Forschungsprojekt der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch und der Universität New York erklärte auf Twitter, die Miliz Codeco-URDPC stehe hinter dem Angriff. Die Rebellenallianz Codeco-URDPC ist hauptsächlich in der Region Djugu aktiv und war dem Projekt zufolge im vergangenen Jahr für den Tod von knapp 200 Menschen verantwortlich.

Das norwegische Flüchtlingshilfswerk NRC verurteilte den Angriff aufs Schärfste und sprach von mindestens 59 Toten und 40 Verletzten. NRC verzeichnete zuletzt eine starke Zunahme gezielter Angriffe auf Vertriebene in Ituri, die zu zusätzlichen Flüchtlingsströmen führten. In dem betroffenen Lager „Plaine Savo“ leben rund 24.000 Menschen. In den ostkongolesischen Provinzen Ituri, Nordkivu und Südkivu herrscht seit mehr als 20 Jahren ein blutiger Konflikt um Macht und Bodenschätze.