Düsseldorf (epd). Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat Forderungen kritisiert, die Omikron-Variante des Coronavirus ohne strengere Beschränkungen freien Lauf zu lassen. Bisher schienen die vielen Omikron-Infektionen zwar mildere Verläufe zu nehmen, sagte Stiftungs-Vorstand Eugen Brysch der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Der Welle aber tatenlos freien Lauf zu lassen, wäre irrsinnig“, sagte Brysch mit Blick auf die Situation der Pflegeheime und Krankenhäuser. Denn bis heute seien die Pflegeheime und Krankenhäuser nicht ausreichend geschützt gegen Corona-Ausbrüche.
Es fehlten weiterhin tägliche, fachkundig durchgeführte Schnelltests direkt in der Einrichtung, sagte Brysch. Auch geboosterte Beschäftigte dürften davon nicht ausgeschlossen sein, denn auch Geimpfte könnten das Virus weitergeben. Nur so lasse sich verhindern, dass Omikron unbemerkt eingeschleppt werde. Zudem sollte das Personal der Gesundheitsämter in die Teststrategie der Einrichtungen eingebunden werden, statt „ihre Arbeitszeit mit einer ineffizienten Nachverfolgung zu verschwenden“.
Dem Robert Koch-Institut wurden am Samstag 189,166 neue Ansteckungen gemeldet. 182 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 1127,7 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums sind knapp 74 Prozent der Bevölkerung vollständig, also zweimal geimpft. Kapp 53 Prozent haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten.