Leipzig (epd). Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) hat den verstorbenen früheren Thomaskantor Georg Christoph Biller als herausragenden Künstler und Streiter für die Musik gewürdigt. Der im Alter von 66 Jahren nach langer und schwerer Krankheit verstorbene Biller sei für die Musiker- und Bachstadt Leipzig „ein Botschafter ersten Ranges“ gewesen, sagte Jung am Freitag in der Messestadt. Leipzig verdankte ihm „wirklich unglaublich viel“. Der Thomanerchor hatte am späten Donnerstagabend den Tod Billers bekannt gegeben.
Jung nannte Biller, der mehr als 22 Jahre lang Thomaskantor war, einen herausragenden Künstler, der den Chor geprägt habe „wie kaum ein anderer“. Unvergesslich seien etwa die Feiern zum 800-jährigen Bestehen des Chores im Jahre 2012, laut Oberbürgermeister Jung der „Gipfel der künstlerischen Qualität des Chores“.
Biller habe sein Amt als „Berufung und Mission“ verstanden. Die Stadt verneige sich in tiefem Respekt „vor diesem großartigen Künstler“. Die sächsische Messestadt verliere mit ihm einen „international bekannten begnadeten Künstler“.
Biller hatte das Amt aus gesundheitlichen Gründen Anfang 2015 aufgegeben. Er war zum 1. August 1992 als 16. Thomaskantor nach Johann Sebastian Bach (1685-1750) in das Amt berufen worden. Am 20. September 1955 in Nebra (Unstrut) geboren, war er von 1965 bis 1974 selbst Thomaner, ehe er Orchesterdirigieren sowie Gesang studierte. Im Jahre 1980 wurde er Chordirektor des Leipziger Gewandhauses und lehrte als Dozent für Chorleitung an der Kirchenmusikschule Halle. Für sein Schaffen erhielt er namhafte Preise.