Berlin (epd). In der Debatte um die mögliche Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht drängt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu einer schnellen Entscheidung des Bundestags. „Wir kommen nicht weiter, wenn wir das Problem vor uns herschieben“, sagte Lauterbach am Mittwoch in der Orientierungsdebatte im Bundestag. Für die Umsetzung der Impfpflicht würden fünf bis sechs Monate gebraucht. Man sei also für den Herbst vorbereitet, wenn jetzt im Frühjahr eine Entscheidung falle.
„Wir müssen handeln“, sagte Lauterbach. Es weiter hinauszuzögern könne man den durch besonders von Covid-19 Gefährdeten und Belasteten nicht zumuten. Lauterbach hatte sich wiederholt für eine allgemeine Impfpflicht für alle Erwachsenen positioniert. In seiner Funktion als Abgeordneter beteiligt er sich an den Arbeiten für einen entsprechenden Entwurf.
In seiner Funktion als Gesundheitsminister sicherte er aber auch den Abgeordneten, die für andere Vorschläge eintreten, Unterstützung des Ministeriums zu. Auch die Anträge, die ihm inhaltlich nicht gefielen, würden unterstützt, sagte er. Abgeordnete der Union hatten zuvor kritisiert, dass Abgeordnete der Ampelkoalition bevorzugt behandelt würden.
Der Bundestag debattierte am Mittwoch erstmals über die mögliche Ausweitung einer Corona-Impfpflicht. Ab Mitte März gilt eine solche Pflicht im Gesundheits- und Pflegewesen. Im Bundestag gibt es die Vorschläge, sie entweder für alle Erwachsenen ab 18 Jahre auszuweiten oder nur für Ältere, verbunden mit einer Beratungspflicht für alle Ungeimpften. Eine weitere Gruppe lehnt eine allgemeine Corona-Impfpflicht ab. Für die Debatte lagen noch keine konkreten Anträge vor. Diese sollen nun erarbeitet werden. Eine Entscheidung soll bis Ende März fallen.