Berlin (epd). Die Anzahl der deutschen Berufsorchester ist in den vergangenen 30 Jahren um fast ein Viertel zurückgegangen. Aktuell gebe es 129 öffentlich finanzierte, regelmäßig spielende Berufsorchester, teilte die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) am Montag in Berlin mit. Das sind 39 weniger als 1992. Die Zahl der Planstellen sank im gleichen Zeitraum um ein Fünftel beziehungsweise 2.410 Stellen auf insgesamt 9.749 ausgewiesene Stellen.
Inzwischen habe sich die Lage der Berufsorchester aber konsolidiert. „Seit 2018 hat es keine neuen Fusionen oder Auflösungen von Orchestern gegeben“, sagte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. Die Zahl der Stellen habe sich gegenüber 2020 lediglich um 17 verringert.
Damit sei die Anzahl der deutschen Berufsorchester und ihrer Mitglieder trotz Corona-Pandemie stabil geblieben, betonte Mertens. Der Abbau um 17 Planstellen gegenüber der vorangegangenen Erhebung im Jahr 2020 ist den Angaben zufolge eine Folge des langfristig vereinbarten Arbeitsplatzabbaus beim SWR Symphonieorchester nach der Fusion von 2016.
Zu den größten öffentlich finanzierten Klangkörpern gehören das Gewandhausorchester Leipzig mit 185 ausgewiesenen Planstellen, das Bayerische Staatsorchester/Staatsoper mit 143 und die Staatskapelle Berlin/Staatsoper Unter den Linden mit 136 Stellen, wie es weiter hieß.