Berlin (epd). Die von der Ampel-Koalition versprochene Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde soll schon zum 1. Oktober dieses Jahres erfolgen. Millionen Menschen würden davon profitieren, vor allem Frauen und Beschäftigte in Ostdeutschland, erklärte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), der einen entsprechenden Gesetzentwurf erarbeitet hat, am Freitagabend in einem Videostatement bei Twitter. Profitieren würden unter anderem Reinigungskräfte oder Beschäftigte in der Logistikbranche, und damit Menschen, die das Land in der Pandemie am Laufen gehalten hätten, sagte er. Diese Menschen verdienten mehr Respekt und Anerkennung.
Der gesetzliche Mindestlohn liegt derzeit bei 9,82 Euro pro Stunde. Er wird eigentlich festgelegt von einer mit Vertretern von Arbeitgebern und Gewerkschaften besetzten Kommission. Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP hat sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, ihn einmalig per Gesetz auf zwölf Euro pro Stunde zu erhöhen.
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begrüßte Heils Ankündigung. Die Bundesregierung lasse nichts anbrennen, erklärte der Vorsitzende Frank Werneke. Sie setze damit ein wichtiges Zeichen, ziehe eine Haltelinie für Beschäftigte im Niedriglohnsektor ein und liefere auf lange Sicht einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Altersarmut.