Otterndorf (epd). Sie pfeift auf dem letzten Loch, nun soll sie gerettet werden: Orgelbauer aus dem ostfriesischen Leer haben am Mittwoch damit begonnen, die denkmalgeschützte Gloger-Barockorgel in der evangelischen St.-Severi-Kirche in Otterndorf bei Cuxhaven auszubauen, um sie zu restaurieren. Die Arbeiten sollen etwa 1,8 Millionen Euro kosten.
In Tausenden Einzelteilen wird das historische Instrument aus der Kirche des Nordseebades in die Werkstatt des Orgelbaumeisters Hendrik Ahrend geschafft. Dort wird alles überarbeitet und teils nach altem Vorbild auch rekonstruiert, so dass beim Spiel künftig nichts mehr wie in den zurückliegenden Jahren klappert oder hakt. Das fast 300 Jahre alte Instrument mit seinen 46 Registern und insgesamt 2.676 Pfeifen zählt zu den bedeutendsten Orgeln auf dem Gebiet der hannoverschen Landeskirche.
Die Arbeit des Baumeisters Dietrich Christoph Gloger (1705-1773) war 2020 die „Orgel des Jahres“ der bundesweiten „Stiftung Orgelklang“. In seinem 1742 vollendeten Werk verwendete Gloger auch gut erhaltenes Material aus Vorgängerorgeln. So finden sich in Otterndorf sogar noch Pfeifen aus dem Jahr 1553..
Die Wiedereinweihung der Orgel ist für Ostern 2024 geplant. „Nach gelungener Restauration wird Otterndorf aufgrund der Bedeutung des Instrumentes zu einem norddeutschen Zentrum des Orgeltourismus mit zahlreichen Konzerten international renommierter Künstler werden“, sagt Gemeindepastor Thorsten Niehus.